Heizen: Die Ausgaben der Heizkosten richtig senken (Teil 3 von 4)

10/31/2020

Heizen: Bis Weihnachten für die Geschenke richtig Geld sparen! 

Heizkosten sparen. Teil 3 von 4:
Endlich runter mit den Heizkosten. Heizkosten berechnen. Heizkosten sparen.
* Die besten Spartipps für den Winter. * 

Mit dem Winter kommt auch die Kälte und sofort werden die Heizkörper hochgedreht. Mit dem Heizen schießen aber genauso die Heizkosten in die Höhe und das Geld am Ende des Monats wird deutlich weniger.
Doch kann man dagegen etwas tun?


21. Heizungskosten sparen: Wartung Ihrer Heizungsanlage

Eine regelmäßige Wartung deiner Heizungsanlage vom Installateur kann dich vor erhöhten Kosten bewahren.

Wenn Rußablagerungen und ein falsch eingestellter Brenner vorhanden sind, dann kannst du mit bis zu 10% höheren Kosten rechnen.

Falls du einen über 10 Jahre alten Heizkessel hast, kannst du dich über eine Neuanschaffung Gedanken machen. Lass dich dazu aber beraten. Bei einem Wechsel von einem sehr altem zu einem modernen Heizkessel hast du ein Einsparungspotential von über 30%.

Kosten: Ca. 125 € pro Wartung.
Einsparpotential
: Bis zu 10%.

22. Heizungskosten sparen: Wohnort

Je nachdem, wo du wohnst sind die Durchschnittstemperaturen mal höher, mal niedriger. Berücksichtige dies auch bei der Planung deines Hauses oder deiner Wohnung.
Wenn du beispielsweise auf Rügen eine Wohnung hast, auf die ständig kühler Wind bläst, dann wirst du auch mehr heizen müssen.

Kaum einer berücksichtigt dies beim Bau eines Eigenheimes. Wer dies aber planen kann, der kann sicher auch sehr viel Geld sparen.

23. Heizungssteuerung (moderne Heizkessel)

Wenn du einen modernen Heizkessel besitzt, dann hat dieser eine sogenannte Heizungssteuerung. Der Zweck der Heizungssteuerung ist es den Heizkessel optimal zu nutzen, um nicht über die Temperatur, aber auch nicht unter die gewünschte Temperatur zu kommen.

Im Grunde ähnelt er sehr dem Thermostatventil. Der Unterschied liegt darin, dass das Thermostatventil nur am Heizkörper den Zulauf steuern kann. Die Heizungssteuerung kann aber viel mehr Einstellungen kontrollieren.

Wer möchte kann sich dazu auch eine Smartphone-Steuerung zulegen. Der Vorteil ist, dass du immer alles im Überblick behalten kannst. Der Nachteil ist, dass je nach Hersteller und Marke das Sicherheitsrisiko mal höher mal weniger ist, sprich jemand könnte sich von außen unbefugt Zugriff verschaffen. Hierüber solltest du dich vorher informieren.

Zu welcher Jahreszeit welche Einstellungen gemacht werden müssen, findest du in der Gebrauchsanweisung.

Kosten: Je nach Anzahl der Heizkörper von 150 € bis 750 €.
Einsparpotential
: Ca. 10-20% Einsparungspotential.

Heizen: Die Ausgaben der Heizkosten richtig senken - Teil 3 von 4
Heizen: Die Ausgaben der Heizkosten richtig senken - Teil 3 von 4

24. Heizungskosten sparen mit der Heizungspumpe

Falls du eine Zentralheizung besitzt, besitzt du auch eine Heizungspumpe. Die Heizungspumpe, auch Umwälzpumpe genannt, läuft von Herbst bis ins Frühjahr. Für diese Pumpen gibt es kein Energielabel, nur ein freiwilliges Label der Hersteller. Wieviel eine Pumpe verbraucht, steht auf dessen Etikett unter dem Kürzel P1. "P" steht im Englischen für Power und heißt Leistung. Die Leistung ist abhängig vom Typ, der Größe und vor allem vom Alter der Pumpe. In der unteren Tabelle siehst du eine Tabelle von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, in der du einen guten Überblick über den Verbrauch von Heizungspumpen bekommst.

Es gibt drei verschiedene Arten an Pumpen. Die Hocheffizienzpumpe, die geregelte Pumpe und die ungeregelte Pumpe. Letztere sind meistens alte Pumpen.
Besitzt du eine ungeregelte Pumpe und du würdest diese gegen eine geregelte Pumpe austauschen, so würdest du 49 € mit den oben aufgeführten Annahmen sparen und mit einer Hocheffizienzpumpe sogar über 90 € jedes Jahr.

Hier lohnt sich ein Blick auf das Etikett deiner aktuellen Heizungspumpe.

Kosten: Gute Heizungspumpen ab ca. 150 €.
Einsparpotential
: Ca. 10-20% Einsparungspotential.


25. Heizungskosten sparen mit Solarthermie

Laut der Verbraucherzentrale ist die Installation einer Solarthermie Anlage zur Ergänzung der eigenen Heizung leicht umzusetzen und ist sehr effizient.

Was ist Solarthermie?

Solarthermie oder auch Solarenergie genannt, ist ein System, dass die Energie der Sonne nutzt, um Wärme für Warmwasser oder Wärme zum Heizen zu erzeugen.
Einer Solaranlage hingegen dient die Sonne zur Erzeugung von elektrischer Energie.
Beide können von weitem aus gesehen ähnlich aussehen.

Ersparnis einer Solarthermie Anlage?

Für den Warmwasserverbrauch kann dir eine installierte Solarthermie Anlage ca. 50% deines Bedarfs abnehmen, sprich die Hälfte deines Warmwasserverbrauchs erzeugt die Solarthermie Anlage. Bei einem 4-Personen Haushalt sparst du dadurch ca. 140 € im Jahr.

Als Heizungsergänzung nimmt dir die Solarthermie ca. 25% deines Bedarfs ab. Bei einem 4-Personen Haushalt sparst du dadurch ca. 250 € im Jahr.

Wann amortisiert sich eine Solarthermie Anlage? Wann ist das Geld für eine Solarthermie Anlage wieder drin?

Falls du die Solarthermie-Anlage nur für Warmwasser nutzt, dann amortisiert sich dein investiertes Geld nach ca. 20 Jahren (aber Anschaffungspreis günstiger).

Falls du die Solarthermie-Anlage für Warmwasser UND Heizungsunterstützung nutzt,  dann hast du das Geld nach ca. 15 Jahren wieder rein geholt (Anschaffungspreis höher).

Die benötigte Größe einer Solarthermie Anlage - Faustregel

Kollektoren:

Wenn du die Solarthermie-Anlage nur für Warmwasser nutzt, dann benötigst du pro Person ca. 1,5 Quadratmeter für die Solarthermie Anlage.

Wenn du die Solarthermie-Anlage für Warmwasser und Heizungsunterstützung nutzt, dann benötigst du pro Person ca. 4 Quadratmeter Fläche. 

Achtung: Je schlechter das Haus gedämmt ist, umso mehr Fläche wird natürlich auch benötigt.


Solarspeicher
:

Nur für Warmwasser: Pro Person ca. 80 Liter.

Für Warmwasser und Heizungsunterstützung: Pro Person ca. 350 Liter.

Achtung: Dies kann sich je nach Gebäudegröße deutlich unterscheiden.

Kosten einer Solarthermie Anlage

Flachkollektoren kosten ca. 300 € pro Quadratmeter.

Röhrenkollektoren kosten ca. 600 € pro Quadratmeter.
Der Vorteil von Röhrenkollektoren ist ihre Größe, da sie kompakter sind als die Flachkollektoren.

Montage von Leitungen und Pumpen kosten ca. 1.000 € bis 3.000 €.

Wartungskosten betragen ca. 80 € pro Jahr.

Die Versicherung kostet ca. 40 € pro Jahr.


LELG-TIPP
: 
Informiere dich unbedingt vorher, ob du Förderungen bei der BAFA oder der KfW erhalten kannst. Damit können die Preise deutlich sinken. Quelle


26. Heizungskosten sparen am Dach

Rund 50% der Wärme gehen über die Fassaden (den Wänden) und über das Dach verloren, wobei das Dach einen Anteil von 20% ausmacht.

Ein Grund mehr sich das Dach näher anzuschauen. Es gibt verschiedene Arten von Dächern. Wenn es allerdings überhaupt keine Isolierung gibt, lohnt sich eine Nachrüstung auf jedem Fall. Denn die Amortisationszeit, also die Zeit in dem du das investierte Geld für die Isolierung wieder eingespart hast, beträgt damit nur ca. 2-5 Jahre!

Achtung: Laut Gesetz muss das Dach sowieso eine Mindestisolierung besitzen. Wer das nicht hat, dem droht eine Strafe von saftigen 50.000 €.

Falls du eine Isolierung hast, solltest du dir von einem Experten ein Angebot / Kostenvoranschlag geben lassen. Schau dir an, nach wie vielen Jahren das Geld wieder eingespart wird und entscheide danach, ob es sich für dich finanziell lohnt.

LELG-TIPP #1:
Wenn du den Dachboden nicht als Wohnraum nutzt, so kommt es günstiger den Boden des Dachstuhls zu dämmen und nicht die teurere Variante, den kompletten Dachstuhl zu dämmen.

LELG-TIPP #2
Informiere dich unbedingt vorher, ob du Förderungen bei der KfW erhalten kannst. Damit können die Preise deutlich sinken.

Kosten: 40 € - 250 € pro Quadratmeter (je nach Zustand und Art des Daches).
Einsparpotential
: Bis zu 20% der Heizkosten.
Amortisationszeit: Eine Dachbodendämmung amortisiert sich innerhalb von 2 - 5 Jahren.
ACHTUNG: Bereits gedämmte Dachboden amortisieren sich natürlich nicht so schnell. Lass dich daher vorher gut beraten. 


27. Heizungskosten sparen an Fenstern

Es gibt mehrere Gründe die Fenster auszutauschen:

    • Reduzierung der Lautstärke (Schalldämmwert)

    • Verbesserter Einbruchschutz

    • Steigerung der Energieeffizienz

    • Lüftungssystem trotz hohen Dämmstandards

Die Energieeinsparverordnung (EnEV) schreibt heute einen Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) von 1,1 W/m²K für die Glasfläche vor. Dieser U-Wert kann bei alten Fenstern leicht über 5,0 W/m²K liegen.

Die möglichen Energieeinsparungen erfolgen über folgende Maßnahmen:

    • Mehrfachverglasung verhindert den Wärmetransport von innen nach außen.

    • Im Rahmen wird eine thermische Trennung verbaut, sprich der Wärmetransport über den Rahmen nach außen wird verhindert.

    • Gute Dichtungen verhindern den Wärmetransport. (In alten Fenstern sind manchmal sogar überhaupt keine Dichtungen verbaut).

LELG-TIPP:
Informiere dich unbedingt vorher, ob du Förderungen bei der KfW erhalten kannst. Damit können die Preise deutlich sinken.

Kosten: Ca. 500 € - 900 € pro Fassadenfenster (je nach Typ und Größe auch mehr möglich).
Einsparpotential: Ca. 10 - 15% pro Jahr.
Amortisationszeit: Bei einer Annahme eines Austauschs von alten Fenstern mit einem U-Wert von 3 W/m²K mit neuen Fenstern mit einem U-Wert von 1 W/m²K ergibt sich eine Amortisationszeit von ca. 15 Jahren. 

28. Heizungskosten sparen mit Photovoltaik

Eine weitere größere Investition ist die Investition in eine Photovoltaik Anlage, sprich die Energie der Sonne nutzen, um selbst elektrischen Strom zu erzeugen.

Schaue dir dazu den Artikel "Solaranlage auf das eigene Dach an. Lohnt sich das noch?" an.
Falls du dich dafür interessierst, solltest du dich von einem unabhängigen Berater beraten lassen.

LELG-TIPP:
Vorher kannst du eine KfW-Finanzierung beantragen. Diese vergibt günstige Konditionen. Beim Schreiben dieses Artikels war der aktuelle effektive Jahreszins 1,03%.

Kosten: Ca. 10.000 € (je nach Typ und Größe).
Einsparpotential: Ca. 900 € Einnahmen pro Jahr. 
Amortisationszeit: 10-13 Jahre (wenn es komplett aus Eigenmitteln bezahlt wurde).


29. Heizungskosten sparen mit Stromspeichern

Wenn du eine Photovoltaik Anlage besitzt, kann sich unter Umständen die Anschaffung eines Stromspeichers lohnen.

Die Kosten eines Stromspeichers liegen bei durchschnittlichen 15.000 €. Kleinere Stromspeicher sind bereits ab ca. 7.000 € zu erwerben. Wie groß der Speicher sein soll, hängt von deiner Photovoltaik Anlage ab.

Die Einsparungen liegen bei ca. 500 - 700 € pro Jahr.
Daraus ergibt sich eine Amortisationszeit von ca. 20 Jahren.

Fazit:

Am meisten würde sich ein Stromspeicher lohnen:
* nachdem Ihre Einspeisevergütung weg fällt. (Bei älteren Verträgen).
* Bei neueren Verträgen sollte man individuell berechnen, wie es sich lohnt, da du ja umso mehr verdienst, je mehr du den selbst produzierten Strom direkt selbst verbrauchst.

Da es sich hierbei um eine relativ neue Technologie handelt, kann davon ausgegangen werden, dass die Stromspeicher Preise jedes Jahr fallen werden. Daher wird der Kauf eines Stromspeichers immer attraktiver werden. Wer sich dafür interessiert, sollte den Markt im Auge behalten.

Kosten: Ca. 15.000 € (Je nach Typ und Größe).
Einsparpotential: Ca. 700 € pro Jahr.
Amortisationszeit: ca. 20 Jahre.


30. Heizungskosten sparen durch Klima & Lüftung

Eine Lüftungsanlage kann sich für dich lohnen. Aber stimmt das wirklich? Das Ergebnis wird dich überraschen.

Die Vorteile einer Lüftungsanlage liegen auf der Hand:

  • Vollautomatisches Lüften in der eigenen Wohnung

  • Automatische Wärmerückgewinnung durch einen Wärmetauscher, sprich Energieeinsparung.

  • Durchgehend frische Luft in der Wohnung.

  • Automatisiert individuell einstellbar, auch wenn du nicht zu Hause bist.

Die Kosten hängen vom Typ, der Größe und von den Komfortansprüchen ab, die du an das Lüftungssystem hast. Welche Leistung willst du erzielen, welche Filter willst du verwenden, benötigst du einen CO2 Fühler, einen Feuchte-Fühler oder eine Zeit-Schaltuhr? Und so weiter.

Um das beste Nutzen - Kostenverhältnis zu bekommen, solltest du dich dazu beraten lassen.

Kosten einer Lüftungsanlage

Die Kosten belaufen sich aber auf ca. 7.500 € (+/- 2.500 €).
Für Wartungskosten und Austausch der Filter sollten Sie ca. 100 € pro Jahr berechnen.
Es gibt einige und verschiedene Berechnungen dazu, aber im Großen und Ganzen kannst du mit einer Lüftungsanlage ca. 200 € pro Jahr sparen.

LELG-TIPP:
Vorher kannst du eine KfW-Finanzierung beantragen. Diese vergibt günstige Konditionen und kann deine Kosten senken.

FAZIT

Nur um die Energiekosten zu senken lohnt sich die Anschaffung einer Lüftungsanlage nicht, da sich die Anlage erst nach ca. 30 Jahren amortisiert.
Für Pollengeplagte und für Neubauten kann über eine Anlage nachgedacht werden.

Kosten: Ca. 7.500 € (je nach Typ und Größe).
Einsparpotential: Ca. 200 € pro Jahr.
Amortisationszeit: ca. 30 Jahre und länger

Wie senkst du deine Heizkosten? Lassen deine Ideen der LELG-Community teilhaben.


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